Der Gang zeigt sich in einem langgezogenen und schnellen Trab, wobei, je nach Situation, vereinzelt Phasen des Galopps auftreten dürfen. Die vorgeschriebene Gangart während der Nasenarbeit ist jedoch stets der Trab.
Es handelt sich um einen lebendigen und raumgreifenden Gang, der sich dynamisch im Diagonaltrab fast immer geradlinig für Distanzen von 100 Metern und mehr abspielt; gleichermaßen ist die Suche und Handlung stets dem abzusuchenden Areal angemessen.
Es ist offensichtlich, dass die olfaktorische Aufgabe für den Bracco im absoluten Vordergrund steht und die traverse Bewegung seiner sorgfältigen und freudigen Suche bis in die Rute fortgesetzt wird. Die Haltung ist aufrecht, der Hals leicht vorgestreckt, in einen gut erhobenen Kopf mündend.
Bereits bei leichter Witterung verlangsamt der Bracco Italiano stufenweise seinen Gang und wendet sich mit größter Behutsamkeit der vermeintlichen Quelle zu, den Kopf wie oben beschrieben hochgehalten und ohne weitere Anzeichen, die extrem hochgezogenen Behänge und unbewegte, leicht hängende Rute, ausgenommen. Realisiert er, dass sich die Witterung als nicht gewinnversprechend herausstellt, setzt er die Arbeit direkt fort und nimmt seine gewohnte Haltung und Bewegung wieder auf.
Wenn ihn die Witterung hingegen zu einem Stück Wild führt, verlangsamt er seine Bewegung bis zu seinen letzten Schritten auf ein Minimum, während die vorgesetzte Pfote tastend vorangestellt wird ehe er sie auf den Boden setzt; als fürchtete er, Geräusche zu verursachen. Wenn die Rute erstarrt, wird sie wieder höher gehalten. Beim Vorstehen als auch bei der Suche ist die Rutenstellung horizontal, leicht gesenkt oder leicht gehoben getragen.
Das Verhalten ist in seiner Gesamtheit edel und kraftvoll, aufmerksam, jedoch ruhig, aufrecht und leicht nach vorne gestreckt, wobei der Hals leicht geschwungen und der Kopf schön angehoben ist, während der Nasenrücken deutlich nach unten gerichtet ist.
Kommt er bei der Suche in den Bereich einer Witterung, verlangsamt er sein Tempo sofort und nimmt ein dem Vorstehen ähnliches Verhalten an, nur, dass er den Hals weiter oben und die Rute etwas tiefer hält – er zeigt die sogenannte „Filata“, indem er peu à peu oben Beschriebenes verlangsamt, was in auf einer Geraden zum Wild führt.
Manchmal geht der Filata ein kurzes Vorstehen voran, wobei dies jedoch nicht erwünscht ist.
Kommt er sodann plötzlich in unmittelbare Nähe eines Stück Wildes, hält er abrupt an, wobei er aufgerichtet oder mit leicht gewinkelten Läufen verharrt und mit dem Kopf nach unten auf das Stück Wild verweist.
In Ausnahmefällen nimmt er diese verwinkelte Haltung auch in der Vorstehpose an.
Wenn das Wild versucht, sich wegzudrücken „leitet“ es der Bracco Italiano, den direkten Witterungsstrom beherrschend, stufenweise in Bewegung. So geht er mit größter Umsicht vor, wobei er stets in der Spannung des Vorstehens verbleibt. Er wiederholt die gesamte Aktion der Filata, besonnen, doch entschlossen, ohne zu schwanken.
Gut sichtbar richtet er durch das kontinuierliche Prüfen der Witterung und den möglichst konstant gehaltenen Abstand sein Annähern an das Stück Wild aus. Sollte dem Wild, begünstigt durch die jeweiligen Bedingungen des Geländes, die Flucht gelingen, zeigt der Bracco, dass ihn seine ganze Behutsamkeit, die ihn charakterisiert, nicht daran hindert, ein schneller und zäher Verfolger zu sein. So ist es ihm möglich, direkt an das flüchtige Stück zu gelangen, wo er sich sofort wieder in die Konzentration des Vorstehens einfindet.
Zu den weiteren Charakteristiken des Bracco Italiano zählt die innige Verbindung zu seinem Führer.
Sein ruhiges und bedächtiges Naturell ermöglicht es ihm, die Arbeit an verschiedenste Bedingungen anzupassen. So kann er, entsprechend der günstigsten Bedingungen von Wild und Gelände, die oben beschriebenen Handlungen auf ihre Essenz in einen engeren Rahmen als es die aktuelle Situation erfordert, reduzieren. Dank seiner Vielseitigkeit fühlt er sich mit jeder Art von Wild und in jedem Gelände wohl. Dies macht ihn von Natur aus auch zu einem perfekten Verlorenbringer und Apportierer.
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